Kopfdichtung Uno Bj 93

  • Hallo,
    könnt ihr mir bitte sagen welches Werkzeug ich zum wechseln der Zylynderkopfdichtung bereit halten sollte,wenn es geht ohne Spezialwerkzeug.
    Am besten wäre noch eine Kurzanleitung für die nötigen Arbeitsschritte.
    Ich wollte nur den Zylynderdichtungssatz wechseln da wären:
    Deckeldichtung,Kopfdichtung.
    3 Ringe für die Kurbelwelle sind mit im Packet und noch 2 Dichtungen Ein-Auslass und 4 Schaftdichtungen,hoffe ich hab das richtig zugeordnet?
    Den Groben fehler kann ich ja eigendlich nur bei den Ventilen machen wenn die nicht wieder genau so sitzen wie sie waren,oder?
    Wäre Cool wenn ihr mir helfen könntet.

    Uno Bj.02/93 1,1 I.E

  • Das gleich Thema habe ich letzten Sommer auch bearbeitet (gleich Motor). Kann dir da gerne ein paar Bilder schicken, was dich da erwartet.

    An Werkzeug brauchst du auf jeden Fall einen Drehmomentschlüssel für die Kopfschrauben und natürlich einen Steckschlüsselsatz, Zange etc. - klar nä :bla:

    Wenn du die Schaftdichtungen wechseln willst (würde ich bei der Gelegenheit gleich machen) müssen die Federn raus und dafür gibt es ein Spezialwerkzeug. Angeblich kann man das mit 2 großen Schraubendrehern machen ... vergiss es! Das Teil kann man aber für ein paar € in einer Selbsthilfewerkstatt ausleihen. Hier empfiehlt sich ein Helfer, das ist doch alles etwas fummelig mit den Keilen die die Fernden halten.
    Um die Schaftdichtungen raus zu bekommen gibt es auch eine Spezialzange, mit der das total einfach geht. Das geht sicher auch mit einer normalen, aber die reißen gerne kaputt und dann kann es mit einer normalen schwierig werden, weil man da so schlecht dran kommt.

    Ich würde die empfehlen in eine Selbsthilfe zu fahren und da die beiden Werkzeuge zu leihen. Dann beides gleich machen, dauert vielleicht eine halbe Stunde oder so, und gut ist. Dann zerkratzt du dir da nichts und musst auch nicht unnötig rumfuschen. :ugly:

    Einmal editiert, zuletzt von Eike (5. März 2010 um 15:04)

  • 1. Betriebsmittel ablassen (Kühlwasser / Öl).
    2. Spannrolle für Zahnriemen lösen und Zahnriemen entfernen, da braucht man bei dem kleinen Motor nichts weiter zu beachten. Nockenwelle und Kurbelwelle kann später ohne Gefahr auf OT gestellt werden
    3. Alle Aufbauten entfernen, also Luftfilter, Einspritzanlage etc. und alle Verbindungen, wie Kühlwasserschläuche und Zündung.
    4. Ventildeckel entfernen.
    5. Kopfschrauben lösen, hier sollte man entgegen der Anzugreihenfolge diese lösen (steht normalerweise bei einem Kopfdichtungssatz auf einem Merkblatt).
    6. Sollten die Schaftdichtungen gemacht werden (dringend empfohlen), kann man die Nockenwelle raus machen, was auch beim Reinigen den Kopf etwas Handlicher macht. Die Tassenstößel lassen sich dann entfernen, hier sollte man sich die Reihenfolge jedoch merken, wobei man das Ventilspiel sowieso später kontrollieren sollte. Darunter liegen dann die Ventilfedern frei, diese müssen mit dem passenden Werkzeug herunter gedrückt werden. Experimentieren würde ich da nicht, hab mal eine Feder in die Fresse bekommen, tut schon aua :D
    7. Reste von Kopfdichtung entfernen, hier sollte man sehr gründlich arbeiten, denn bleiben Reste übrig oder haut man sich derbe Kratzer in den Kopf ärgert man sich später nur. Der Kopf sollte normal immer mit einem Haarlineal geprüft werden, ist das Ding nämlich krumm (passiert bei heiß gelaufenen Aluköpfen gerne) bringt der Wechsel der Dichtung nichts.
    8. Will man jetzt nix weiter machen (Ventile/Sitze schleifen) kann man wieder ans zusammen bauen gehen, daher Kopfdichtung auf den Block legen, den Kopf vorsichtig drauf setzen.
    9. Nun die neuen Kopfschrauben anhand der Reihenfolge einsetzen und mit dem 1. Anzugsdrehmoment anhand der vorgegebenen Reihenfolge anziehen. Das Spiel dürfte dann zwei auf einen Anzugdrehmoment gemacht werden, plus zweimal den angegebenen Drehwinkel.
    10. Man setzt jetzt wieder die Tassenstößel und Nockenwelle ein
    11. Wasserpumpe sollte normal gewechselt werden, so oder so stellt man jetzt die Kurbelwelle auf OT, dazu kann man auf die Markierung an der Kupplung schauen (Plastikstopfen entfernen). Die Nockenwelle stellt man auch auf OT, dazu befindet sich auf der linken Seite am Nockenwellenrad eine Markierung sowie am Nockenwellengehäuse, diese müssen fluchten.
    12. Zahnriemen und Spannrolle montieren, die Spannrolle muss so gespannt werden, dass sich der Zahnriemen gerade noch so 45° drehen lässt. Den Motor dann einmal von Hand durch drehen, danach noch mal die Spannung kontrollieren, wenn OK kann man die Spannrolle richtig fest anziehen und Zahnriemendeckel montieren.
    13. Alle Kabel und Schlauchverbindungen sowie Anbauten wieder montieren.
    14. Betriebsmittel Wasser und Öl wieder einfüllen, den Ausgleichsbehälter lässt man offen und startet dann den Motor. Er sollte recht zügig anspringen, danach schaut man direkt nach dem Kühlwasser und schüttet nach. Nach 5 min. Laufzeit sollte die meiste Luft aus dem System sein, daher wenn dann der Kühlwasserstand stimmt kann das System geschlossen werden.

    Zitat

    Deckeldichtung,Kopfdichtung. 3 Ringe für die Kurbelwelle sind mit im Packet und noch 2 Dichtungen Ein-Auslass und 4 Schaftdichtungen,hoffe ich hab das richtig zugeordnet?

    Keine Kopfschrauben? Unbedingt erforderlich!!! Nur 4 Schaftdichtungen? Sollten 8 sein. 3 Kurbelwellensimmeringe? Sollten höchstens zwei sein?!

  • erstmal vielen Dank euch
    damit kann ich jetzt gut einschätzen was auf mich zukommt,
    wird wohl doch nicht sooo einfach werden.
    Kann das öl nicht erstmal drinne bleiben?
    Kopfschrauben habe ich dazu gekauft,sorry sind 8 Schaftdichtungen und 3 Gummiringe,

    Gut also Wasserpumpe noch kaufen und dann wohl den zahnriemen auch neu machen..dachte ich pfusche das mal kurz so hin aber wird wohl so nix

  • Das Öl kannst du drin lassen, aber du musst was nachfüllen. Es geht ja dabei einiges verloren und außerdem laufen die Teile sonst ja auch trocken. Ich habe damals einfach als den Deckel noch nicht drauf war den ganzen Kram mit Öl übergossen, dann ist auf jeden Fall gleich wieder alles geschmiert.

    Das Ganze ist nicht so schnell gemacht, sind schon eine Menge Teile. Alleine die Alte Dichtung abkratzen dauert eine ganze Weile ...

    Wenn man sich da Mühe gibt und das nicht schnell-schnell macht ist aber aber gut machbar. Im nach herein habe ich mir das viel schwieriger vorgestellt, als es dann war.

  • Öl sollte aber sowieso gewechselt werden, bei einem Kopfdichtungsschaden haut es nicht selten auch Wasser ins Öl. Wenn du keine mega Sauerei willst, lass das Öl also ab. Zahnriemen und Spannrolle sollte natürlich auch neu, es passiert bei den Kisten zwar nix wenn der Zahnriemen reißt, aber der muss ja so oder so entfernt werden. Die paar Euros machen den Braten dann auch nicht mehr Fett oder? :D