Motor stottert und Leerlauf spinnt

  • Dann werde ich mir gleich noch mal einen Satz neue Kerzen gönnen ... aber die sind ja zum Glück nicht so teuer.

    Ergebnis:

    Ja sicher, hab erst mal geguckt. Hatte damals nicht alle draußen, die anderen sahen ja noch ganz ok aus. Aber die eine ... oh man ... Ich stelle heute Abend noch mal ein Bild davon rein, die sieht schlimm aus.

    Die neuen sind jetzt drin und der Motor läuft wieder super! :anbet:

    Jetzt wartet aber im August der Tüv auf mich, da werden noch ein paar Sachen kommen. Aber dazu ein andern mal mehr :rolleyes:

  • Die drei gehen ja noch einigermaßen:


    Aber die hier ...


    Ist das "normaler" Verschleiß, oder ist da vielleicht doch noch irgendwas anderes kaputt, dass die so aussieht?

    Sieht ja ein bisschen nach dem hier aus:

    "Sandfarbene oder hellgraue, sehr starke, krustige Ablagerungen, hervorgerufen durch Öl- und Benzin-Additive.
    Hinweis auf defekte Ventilführungen/Schaftdichtungen oder Kolbenringe. Kerzenbild kann auch duch extrem lange Leerlaufphasen entstehen"

  • Ich sagte ja, der Verteiler war totaler Schrott. Das heist, die Zündung hat die ganze Zeit nicht richtig funktioniert, was wiederum Verkohlungen an der Zündkerze durchaus erklärt. Dann gibt es auch Glühzündung, da die Kerze nicht mehr sauber brennt, was wiederum die Elektrode zerstört.

    Schau dir die neuen Kerzen jetzt mal nach 1000 km an, dann wirst du sehen, ob die neuen auch wieder so Schwarz geworden sind. Wenn der Motor so nicht qualmt, dann würde ich mir erstmal keine Sorgen machen.

    Läuft er denn mit den neuen Kerzen jetzt richtig?

  • Jetzt läuft er wieder super!

    Vielen Dank noch mal für die Hilfe.

    Wundert mich nur, dass nur eine Kerze so aussieht. Aber vielleicht war der Verteiler an der Stelle besonders kaputt, das könnte doch sein?!
    Den habe ich allerdings nicht mehr, kann das also nicht mehr prüfen.

    Wie dem auch sei, ich werde mir die Kerzen noch mal angucken und dann weiter sehen.
    Aber wenn sich das auch so erklären lässt kann ich da gut mit leben, denn auf Zylinderkopf abbauen habe ich nicht sooo viel Lust ;)

    Und wenn der Grund für den öligen Motor nur die Deckldichtung ist, steht dem Tüv "nur" noch der Rost im Wege ...

  • Der Tüv sagt nix bei Rost, wenn es nicht extrem ist. Er schreibt das zwar als kleinen Mangel event. auf den Prüfbericht, aber all zu große Sorgen würde ich mir nur dann machen, wenn der Schweller von alleine abbröckelt *G* :D

    Problematisch ist Rost an den Domen, wobei die wenigsten Tüv Prüfer das überhaupt bei den hinteren entdecken. Ich bin damals mit meinem 1.1ér ohne Mängel durch den Tüv gekommen, 4 Wochen später hab ich wegen was anderem den Teppich raus gemacht und schon richtig dicke Rostblasen. Mit dem Finger konnte ich dann den Dom abziehen *G*

  • Der müsste doch auch wie sau hinten raus qualmen, möglich dass das die Schaftdichtungen sind, könnten aber auch die Ringe oder Kopfdichtung sein.

  • Qualm habe ich bis her nicht bemerkt.

    Könnte es denn noch etwas anderes sein? Bevor ich da anfange den Motor zu zerlegen ...

    Für die Ventilschaftdichtung müsste ich den Zylinderkopf abnehmen, richtig?
    Und für die Kolbenringe? Wie kommt man denn da dran?

    Ist das für einen nicht so erfahrenen Mechaniker *hust* machbar? :rolleyes:

  • Zitat

    Qualm habe ich bis her nicht bemerkt.

    Test Nr. 1 Jemand hinter her fahren lassen und dann folgendes Testen: Einmal normal fahren und dann kräftig beschleunigen, wenn es da nicht qualmt sind es eher nicht die Ringe. Dann noch mal fahren, optimalerweise eine Strecke wo du das Auto rollen lassen kannst. Dann beschleunigen, so dass du hohe Drezahlen erreichst. Dann vom Gas gehen, aber zusehen dass du für einen längeren Moment nicht viel langsamer wirst, der Motor also auf Drezahlen gehalten wird. Dann wieder aufs Gas gehen, kommt dann Blauer rauch, dann wäre es nen Indiz Richtung Schaftdichtung. Acki sagte mir zwar, dass der Blow By dann auch recht hoch ist, aber bei mir war es dann doch Schaft.
    Test Nr. 2 Du fährst das Auto schön Warm, dann stellst du den richtig Warm ab. Nach zwei Stunden machst du das Auto an, lässt den nur ganz kurz laufen und dann drehst du den mal kurz hoch (natürlich nicht so, dass dir aufgrund des kalten Öls die Karre gleich um die Ohren knallt). Dabei sollte auch jemand hinten stehen, qualmt die Kiste dann, dann wäre das ein Indiz dafür, dass vom Nockenwellengehäuse Öl über den Schaft in den Zylinder gelaufen ist während er stand, also Schaftdichtung.

    Zitat

    Könnte es denn noch etwas anderes sein? Bevor ich da anfange den Motor zu zerlegen ...

    Öl kann beim Sauger nur entweder über den Ventilschaft kommen, also dass es von oben angezogen wird, oder direkt vom Kurbelgehäuse, also weil der Ölabstreifring fritte ist.

    Die Kerze sieht ja deutlich Ölig aus, aber was haftet denn da noch alles dran, sind das Steinchen?!

    Zitat

    Für die Ventilschaftdichtung müsste ich den Zylinderkopf abnehmen, richtig?

    Nicht zwingend, gibt die Möglichkeit den Zylinder unter Druck zu setzen (gibt es ein spezielles Teil, was man ins Kerzenloch schraubt, oder man bastelt sich sowas aus ner alten Zündkerze selbst), dann bleiben die Ventile im Ventilsitz und man kann die Schaftdichtung wechseln ohne dass einem die Ventile runter fallen. Dennoch brauchst du das Werkzeug für die Tassenstößel, da du die Federn drücken musst.

    Zitat

    Und für die Kolbenringe? Wie kommt man denn da dran?

    Zylinderkopf runter, Ölwanne runter, Pleuellager losschrauben, Kolben nach oben aus dem Motor holen. Dann kann man die Ringe wechseln, vorausgesetzt der Kolben ist noch ok und der Zylinder hat nix. Optimalerweise lässt man dann, wenn der Kreuzschliff nicht mehr ganz gut aussieht, diesen neu nachschleifen. Aber naja bei dem Motor, ich weis nicht ;)

  • Die Steinchen kommen, weil ich die etwas unglücklich abgelegt habe...

    Zitat

    Original von rAcHe kLoS
    also weil der Ölabstreifring fritte ist.

    Welcher Ring? Und was soll der sein?
    Ich nehmen an "kaputt" ;)
    Ich komme doch aus Norddeutschland, sie es mir bitte nach.

    Die Idee mit den Kolbenringen verwerfe ich dann erstmal, denke ich. Kann man die denn sehen / prüfen wenn der Zylinderkopf ab ist?

    Ist halt die Frage, ob Zylinderkopfdichtung gleich mit machen da nicht mehr Sinn ergibt. Keine Ahnung ob / wann die schon mal gemacht wurde.

    Zu der Werkzeugfrage, ich habe weder Drehmomentschlüssel noch dieses Ventilding.
    Wobei man das ja evtl in der Selbsthilfe leihen kann.

    Test 1:
    Fahren und Beschleunigen: nichts
    Rollen lassen und dann Beschleunigen: Ich meine im Rückspiegel etwas weißen Rauch gesehen zu haben, mein Vater (im Auto dahinter) will nichts gesehen haben. Wobei man normale Abgase ja eigentlich nie sieht, und irgendwas war da.

    Test 2:
    Folgt demnächst, so lange bin ich vorhin nicht gefahren, da war er nicht richtig warm.
    Geht das auch, wenn er über Nacht stand? Ich fahre gleich noch ein mal eine halbe Stunde, das reicht ja um den warm zu bekommen.

  • Zitat

    Welcher Ring? Und was soll der sein?

    Nen Kolben hat immer mehrere Ringe meist drei, welche unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Da gibt es z.b. die Kompressionsringe/Verdichtungsringe, um den Brennraum abzudichten um überhaupt eine Kompressions zu ermöglichen.

    Der Ölabstreifring hat eine gesonderte Aufgabe, das ist der unterste Ring und soll dafür sorgen, dass der Schmierfilm in einer bestimmten Dicke von der Zylinderwand abgestreift wird. Ist der Ring defekt, wird das Öl nicht mehr richtig abgestreift, dann verbrennt dir die Kiste halt viel Öl.

    Zitat

    Kann man die denn sehen / prüfen wenn der Zylinderkopf ab ist?

    Nein, die sind natürlich nicht zu sehen. Du kannst nur die Kompression des Motors testen, sind die oberen Kolbenringe defekt, sollte der Motor deutlich an Kompression nachlassen, einen Ölabstreifring kannst du jedoch nicht so prüfen, da dieser auf die Kompression keine Auswirkung haben sollte.

    Zitat

    Ist halt die Frage, ob Zylinderkopfdichtung gleich mit machen da nicht mehr Sinn ergibt. Keine Ahnung ob / wann die schon mal gemacht wurde.

    Wenn du den Kopf runter machst, musst du das ja sowieso machen ;)

    Zitat

    Zu der Werkzeugfrage, ich habe weder Drehmomentschlüssel noch dieses Ventilding.

    Ohne Drehmoment kannst du keinen Zylinderkopf runter bauen und wieder drauf machen, ohne die richtigen Anzugsdrehmomente wird der Kopf niemals wieder dicht und am Ende auch noch Krumm.

    Zumindest sind nicht alle Zylinder betroffen, deine alten Kerzen waren ja bis auf eine ok. Naja vielleicht hast du auch mit deinem Kaputten Verteiler tatsächlich den Motor gekillt, denn wenn der nie richtig gezündet hat, kann 1. das Benzin den Zylinder immer wieder ausgespült haben und der Schmierfilm ist dann abgerissen und 2. kann es durch ständige Fehlzündungen auch zu Kolben und oder Kolbenringschäden führen kann.

  • Den anderen Test mache ich auch noch, mal gucken was dann ist.
    Geht das mit über Nacht? Sonst erst morgen Abend.

    Drehmomentschlüssel lässt sich bestimmt irgendwo her besorgen, daran wird es nicht scheitern. Ich frag mich eher, wie anspruchsvoll das alles ist, da muss ja einiges abgebaut werden. Aber irgendwo im Forum habe ich gelesen, dass es nicht so schlimm sein soll ;)

    Wenn der Kopf dann ab ist und der betroffene Zylinder im unteren TP ist, müsste ich ja sehen können, ob der "zerkratzt" oder sowas ist, oder?

    Wundert mich nur, dass ich die ganze Zeit weder spürbar mehr Öl oder Benzin verbraucht habe.
    So lange hatte ich ja keine Fehlzündungen, ging dann ja doch alles recht schnell. Das muss eine Uno Motor doch aushalten :rolleyes:

  • Zitat

    Den anderen Test mache ich auch noch, mal gucken was dann ist. Geht das mit über Nacht? Sonst erst morgen Abend.

    Umso mehr Öl läuft rein wenn es undicht ist, bei den Temperaturen bildet sich auch kein Kondenswasser.

    Zitat

    Drehmomentschlüssel lässt sich bestimmt irgendwo her besorgen, daran wird es nicht scheitern. Ich frag mich eher, wie anspruchsvoll das alles ist, da muss ja einiges abgebaut werden. Aber irgendwo im Forum habe ich gelesen, dass es nicht so schlimm sein soll

    Bei dem Motor ja nicht so wild, Luftfilerkasten runter, Ansaugbrücke vom Kopf los machen, den Krümmer vom Kopf los machen, den Zahnriemen lösen, paar Stecker abmachen (Kühlmitteltemperatur), den Verteiler am besten runter, Ventildeckel aufmachen, die Kopfschrauben los machen, Kopf runter machen.

    Zitat

    Wenn der Kopf dann ab ist und der betroffene Zylinder im unteren TP ist, müsste ich ja sehen können, ob der "zerkratzt" oder sowas ist, oder?

    Jep wenn die Laufbahn kaputt ist, siehst du das. Aber Laufbahn muss noch lange nicht kaputt sein, selbst dann wenn die Kolbenringe fertig sind. Soll auch schon passiert sein, dass sich ein Stück vom Kolbenring verabschiedet hat nach unten in die Ölwanne, ohne an der Laufbahn spuren zu hinterlassen.

    Ach so, wie so nen Kolben (ist jetzt ein andere Motor, aber mal nen Beispiel) ausschaut:

  • Es kann auch daran liegen, dass die Zylinderkopfdichtung nicht mehr 100% in Ordnung ist.
    Dann könnte sich Öl, von einer zum Zylinderkopf aufsteigenden Blockbohrung in den Brennraum drücken.
    Eindringedes Öl könnte also
    1. von einer defekten Schaftdichtung
    2. einer defekter Zylinderkopfdichtung
    3. defekten Kolbenringen kommen.

    Bei einer Kompressionsmessung kann man die
    nach einer ersten Messung nochmal mit etwas
    Motoröl machen, dass man vorher in den Brennraum kippt.
    Wenn das Ergebnis dann besser ist, liegt es an den Kolbenringen.

    Defekte Zylinderkopfdichtungen lassen sich auch durch eine CO- Messung des Kühlwassers nachweisen. Aber nur wenn der Wasserkanal Schluss zum Brennraum hat. :D

    Edit:
    Ach ja, wenn das Zündkabel oder die Verbindungen nicht 100% in Ordnung sind dann versohl ich Dir den Arsch! :maul:
    Nicht , dass wir uns hier den Kopf zerbrechen und dann sind die Zündkabel madig. :D

    klein-14030.jpg

  • Sind das Sachen, die man selber machen kann? Oder wäre das Werkstattarbeit?

    Ich gucke mir das Kabel morgen noch mal an, aber mit frischen Kerzen läuft er ja und wenn die nicht ok sein, müsste er doch dann gleich aussetzten.

    Kopfdichtung und Ventildichtung traue ich mir zu ... naja, ich hoffe :anbet:
    Bleibt halt die Frage mit dem Schlüssel, was muss man denn für einen anständigen ausgeben? Oder lieber in der Selbsthilfe fragen?

  • Im Zweifelsfall kannst Du das in der Mietwerkstatt machen.
    Wenn Du nicht weiterkommst ist da in der Regel jemand der Dir helfen kann.

    klein-14030.jpg

  • Zitat

    Sind das Sachen, die man selber machen kann? Oder wäre das Werkstattarbeit?

    Das kann ich nicht beurteilen, das hängt vom Individuum ab. Wenn man keine zwei linken Hände hat, sich vorab etwas einliest, dann ist das kein so großes Ding.

    Naja ich hab selbst bei mir zu Hause hab nur ein relativ günstigen auslösenden Drehmomentschlüssel, das Teil hat keinen sehr großen Bereich in dem man den Einstellen kann (für Radmuttern, Zylinderkopf reicht es). So ein Drehmomentschlüssel knackt dann, wenn das eingestellte Anzugsdrehmoment erreicht wurde.

    Zitat

    Kopfdichtung und Ventildichtung traue ich mir zu ... naja, ich hoffe

    Kopfdichtung ist ziemlich leicht, die Schaftdichtungen sind schon etwas komplizierter. Du musst den Federteller runter drücken, den Keile raus ziehen der das Ventil hält, das geht ohne gescheites Werkzeug nicht wirklich.

  • Zum Thema Zündkabel:


    Sind ok, oder?!

    Rauch ist nach wie vor nicht zu erkennen, habe die Test beide noch mal gemacht.

    Ich habe gerade noch mal mit einem Bekannten gesprochen, der früher immer mein Auto gemacht hat. Er sagte, kaputte Zylinderschaftdichtungen gibt es praktisch nicht mehr und daher tippt er auf die Kolbenringe. Das mit der Kompressionsmessung scheint ja nicht so wird zu sein, das werde ich dann wohl mal machen.