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LACKSCHÄDEN
Industrielle Einflüsse
1. Flugrost (eigentlich Fremdrost)
Ablagerungen von Metallspänen auf der Lackoberfläche
> Vorkommen
• in der Nähe von Bahnhöfen
• Bremsabrieb von Fahrzeugen
• Metallverarbeitenden Betrieben
• Feilen, Flexen, Bohren z.B. von Antennenlöchern
> Erkennen
• rotbraune Flecken
• Rostkränze auf der Oberfläche
• schwarze Punkte (verbrannter Decklack)
Beseitigung
• wenn noch nicht eingegraben mit Schleifpaste schleifen und dann polieren
• Herunter schleifen und neu lackieren
• Mit verdünnter Oxalsäure waschen
> Oxalsäure dringt durch die Poren und unterwandert die Beschichtung
2. Zement/ Kalk
> Ätzend
• je nach Grad noch mit polieren zu entfernen, ansonsten schleifen und lackieren
• frischer, bereits angetrockneter Zement kann mit Wasser/Essig- Gemisch (1:1) abgewaschen werden. Danach mit Wasser spülen
> Erkennen
• weiße Ablagerungen
3. Ofenkondensat/ Ölruß
> Vorkommen
• Verbrennungsprodukte bei Industrieprozessen
• Dieselruß
> Erkennen
• Verfärbung
• Anquellungen
• Risse bei langer Einwirkzeit
Beseitigung
• mit Polierpaste
Bewitterungseinflüsse
> In Westeuropa, Japan und den USA sind die BM und PM so gut, dass keine Schäden zu erwarten sind
1. Ausbleichen
> Verblassen der Farbstärke des PM durch UV- Strahlung
> Aussehen
• kann homogen über die ganze Fläche oder in Form von hellen Flecken auftreten
Beseitigung
• Neu- Lackierung !!
2. Kreiden/ Vermattung
> Zerstörung des BM durch UV- Strahlung
• PM werden freigelegt
• raue Oberfläche > diffuse Reflexion > matt
> Erkennen
• wenn der Lappen beim Polieren Farbe annimmt
Beseitigung
• Polieren
3. Korrosion
> heute fast nur noch an mechanischen Schäden (Steinschlag) oder im Kantenbereich der Karosserien
> Aussehen
• Unterrostung
• Blasenbildung > durch 3 Faches Volumen
• Risse
• Absprengungen
Beseitigung
• schleifen und neu lackieren
4. Rissbildung
> Risse im Klarlack
durch UV- Strahlung • heute sind fast alle Klarlacke mit UV- Absorbern ausgestattet
> Aussehen
• Flecken (ganz kleine Risse), Enthaftungen
Mechanische Einflüsse
1. Steinschlag
> früher nur am Kühler, Kotflügeln und Seitenflächen. Durch niedrige Luftwiderstandswerte auch Schäden am Dach und Kofferraumdeckel möglich
> je nach Auftreffen des Steins auch längliche Kratzer möglich
> Entwicklung flexibler Zwischenschichten die den Aufprall abfangen sollen. Ein durchschlagen bis zum Untergrund (Unterrostung) wird dadurch verhindert
Beseitigung
• austupfen
• schleifen und neu lackieren
2. Waschkratzer
> entstehen beim Waschen durch Staubpartikel die sich zwischen Lack und Reinigungsmittel setzen
> Staub vor dem Waschen grob mit Wasser abspülen
> gerade, parallele Kratzer > Waschstraße
> kreisförmige Kratzer > manuelle Reinigung
> Beseitigung
• Polieren
Biologische Schäden
1. Baumharz
> feine Harztropfen über das Auto verteilt > verursacht Anquellungen des Lackes > Rissbildung und Abplatzungen
Beseitigung
• mit warmen Wasser und Seife
• in hartnäckigen Fällen Spiritus, Isopropanol
2. Bienenkot
> hauptsächlich in den Sommermonaten in ländlichen Bereichen
> Bienenkot enthält Pankreatin (Gärstoff) > Verfärbungen, Aufweichungen, Risse
> Aussehen
• kleine, gelbliche, punktförmige Ablagerungen
• wurmartig, wenn durch das Insekt verteilt
3. Insektensekrete
> am häufigsten
> welches Insekt (z.B. Blattläuse, Fliegen,...) dafür verantwortlich ist, ist nicht nachvollziehbar
> Anquellungen, Risse, Abplatzungen
> Ursache: Pankreatin
> abgestorbene Insektenkörper können sich einätzen
Beseitigung
• mit Insektenentferner (alkalische Spezialseifen) und Schwamm auf nasser
Oberfläche. 5 bis 10 Minuten einwirken lassen, nach reiben, mit Wasser entfernen
4. Vogelkot
> am aggressivsten (auch bei kurzer Einwirkzeit)
> Unterschiede: Möwenkot ist viel aggressiver als Spatzenkot
> Auswirkungen
• Risse, Abplatzungen
• Anquellungen
• Zerstörung der PM > Einfärbung
• Zerstörung der BM durch ätzen > Härte geht verloren > nicht mehr polierbar > Kreiden > Glanzverlust
Beseitigung
• abschleifen und neu lackieren
Chemische Einflüsse
1. Bremsflüssigkeit
> sehr aggressive Glykole > Auswirkungen:
• Anquellungen, Anätzungen
• Enthaftungserscheinungen
2. Getriebeöl
> geringer Dampfdruck • trocknen nicht ab
• lange Einwirkzeit
• führt zu Anquellungen
3. Frostschutzmittel
> Ethanol / Isopropanol • bei kurzer Einwirkzeit keine Schädigung
• Anquellungen bei 24 h Einwirkzeit
4. Phosphorsäure
> z.B. Rostumwandler • schon nach kurzer Einwirkzeit sehr aggressiv
• Vermattung, Anquellungen, Verätzungen
5. Kaltreiniger
> Tenside & Benzine • lange Einwirkzeit (24 h) bewirkt Anquellungen
6. Salpetersäure
> aus Autoabgasen NOx + H²O > Salpetersäure HNO³
> Schaden ist stark von der Einwirkzeit, Temperatur und Qualität der Beschichtung abhängig
> Schäden bis auf den Untergrund (Säure diffundiert bis auf den Untergrund)
> Blasen
> Auflösung der Alupigmente
> Gelbfärbung
> bei Salzsäure ähnliche Schäden, nur mit geringer Intensität
7. Saurer Regen
> Regen + SO2- haltige Industrieabgase
H2O + SO2 > H2SO3 + H2 SO4 (schweflige Säure) (Schwefelsäure)
> ätzend und abtragend, vor allem an den Fleckenrändern > Kränze
Beseitigung
• in der Regel mit Poliermittel entfernbar
• PUR ist stabilstes, widerstandsfähigstes Material
8. Schwefelsäure
> Batteriesäure, Saurer Regen
• sehr aggressiv
• Farbtonveränderungen, Anquellungen > Zerstörung des Bindemittels > schwarz
9. Teer
> beim Befahren neuer oder ausgebesserter Straßen
> mit Benzin entfernbar
> nach längerer Einwirkzeit gelblich- braune Flecken > nicht entfernbar
10. weitere Schadstoffquellen
> Landwirtschaft und Gartenbau
• DDT, Malathion,...(Insektizide)
• Flecken, Kratzer, Bläschen
• manche Herbizide wirken wie Abbeizmittel
• verstreute Rückstände aus Sprühvorgängen wie Düngung, Kreosotbehandlung von Zäunen
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