So nachdem ich die letzten Monate die Karosserie entrostet habe und viele Teile abgeformt und in GFK neugebaut habe, gehts über den Winter an den Motor.
Eigentlich sollte ja ein 1300er umgebaut werden, aber mein alter Motor ist mittlerweile in einem anderen Uno verbaut (tja so ist das wenn man die Teile irgendwo "einlagert" ). Also bei einem Kumpel angerufen, ob er noch Rumpfmotoren hat. "Jau kein Problem, aber nur noch komplette Racing-Motoren" Naja wenn´s sein muss nehm ich da ja auch einen von.
Also hingefahren, eingeladen, einen Kasten Gerstensaft mitgebracht und schon hatte ich einen Motor mit 86000km Laufleistung.
Zerlegt ist er mittlerweile und eigentlich ist er viel zu schade zum umbauen. Alles top in Schuss bis auf Korrosion im Wasserraum, weil er zu lange trocken lag.
Die Kurbelwelle ist in Auftrag gegeben und Kolben und Pleuel sind auf dem Weg zu mir. Bei den Pleueln fiel die Wahl auf VW-G60-Wössner-Pleuel. Die Kurbelwelle ist ja eh ne Sonderanfertigung und da bin ich dann gleich auf VW-Pleuelzapfen gegangen. Ansonsten hätte ich ja ziemlich viel vom Block planen müssen, wegen des kleineren Hubs. Da die G60 Pleuel aber ein Tick zu lang sind würden die Kolben jetzt ca. 2,5mm aus dem Block herausragen. Daher die Aktion die man jetzt auf den Bildern sieht:
Ausbohren auf 84,48mm+-1/100mm.
Fertig ausgebohrt und und Block geplant. Nein die Absätze unten habe ich nicht vergessen, das sind die Anschläge.
Für die eingepressten Laufbuchsen, die noch auf Länge gebracht werden müssen. Sodass sie hinterher eben diese 2,5mm aus dem Block schauen.
Das hat natürlich zur Folge, dass der Kopf auch noch ausgebohrt werden muss und die Dichtung eine Spezialanfertigung werden muss, weil sie ja jetzt aussen an den Laufbuchsen vorbei muss. Der Vorteil der ganzen Aktion:
-der Verdichtungsraum wird kleiner und das muss er auch weil durch den geringeren Hub ja weniger Volumen komprimiert wird. Die Verdichtung kommt so wieder auf ca. 7.7:1
-Die Zylinderkopfdichtung wird entlastet. Weil eine zusätzliche "Feuerstegdichtung" überwunden werden muss, damit der Verbrennungsdruck zur ZyKoDichtung durchkommt.
-Quetschfläche und Quetschkante werden auch etwas verkleinert.
-Der normale Zahnriemen passt weiterhin.
Nachteil:
-Ziemlich viel Aufwand, aber mir stehen die Maschinen zur Verfügung und ich muss da nichts für bezahlen.
-Die Kolben kommen den Ventilen jetzt nochmals etwas näher. Wössner macht mir die Ventiltaschen etwas grösser und tiefer, dann passt das wieder.
Es geht weiter! Gruß Christoph